DPD Rechnungen bei Amazon - Prime by Seller

Wenn Du bei Amazon Prime durch Verkäufer bzw. Versand durch Händler (FBM) nutzt, werden Deine Pakete häufig über DPD oder einen von Amazon autorisierten Versanddienstleister verschickt.

Dabei gilt:

• Die Rechnung kommt direkt vom Versanddienstleister (z. B. DPD)
• Auf der Rechnung kann Umsatzsteuer (i. d. R. 19 %) ausgewiesen sein
• Vorsteuerabzug ist möglich, sofern die üblichen Voraussetzungen erfüllt sind (ordnungsgemäße Rechnung, Leistungsbezug fürs Unternehmen etc.)
• Die Rechnung kannst Du in Seller Central herunterladen und solltest sie direkt an Deinen Steuerberater weiterleiten
  
  

So laufen die Zahlungen (wichtig fürs Verständnis):

Amazon zieht die Kosten für Versandlabels nicht gesammelt, sondern transaktionsbezogen über Dein Amazon-Verrechnungskonto (Guthabenkonto) ab:

• Versandlabel-Käufe werden direkt abgezogen
• Rücksendelabel-Käufe werden ebenfalls direkt abgezogen

In AccountOne erscheinen diese Bewegungen im Amazon-Zahlungsstapel typischerweise mit folgenden Buchungstexten:

• „Shipping label purchase“ (Versandlabel)
• „Shipping label purchase for return“ (Rücksendelabel)

Als Kontierungsvorschlag aus den AccountOne Musterkontierungen (SKR03/SKR04) wird dafür der Kreditor 77777 vorgeschlagen.

Empfehlung zur Buchung (für Steuerberater):

Wir empfehlen, die DPD-/Carrier-Rechnung aus dem Seller Central separat als Kreditorenrechnung über Kreditor 77777 zu erfassen – aufwandswirksam und mit dem passenden Buchungsschlüssel (inkl. Vorsteuer, sofern abzugsfähig).

Warum so?

• Die Abzüge im Amazon-Verrechnungskonto sind Einzeltransaktionen (labelweise).
• Die Rechnung des Dienstleisters ist dagegen meist eine Sammelrechnung für einen Zeitraum.
  
  

Hinweis zu Abweichungen zwischen Rechnung und Amazon-Abzügen:

Bitte beachte: Die Summe der Abzüge im Amazon-Verrechnungskonto stimmt häufig nicht centgenau mit dem Rechnungsbetrag überein.

Grund:

• Label-Abzüge erfolgen transaktionsweise und können zeitlich von der Rechnungsperiode abweichen.
• Dadurch können kleine Differenzen entstehen, teilweise auch monatsübergreifend.

Das ist in der Praxis normal und hängt mit der Abrechnungssystematik über das Amazon-Verrechnungskonto zusammen.

Praxis-Checkliste

Für Onlinehändler

1. DPD-/Carrier-Rechnung in Seller Central herunterladen
2. Rechnung zeitnah an den Steuerberater senden
3. Hinweis mitgeben: „Abzüge laufen einzeln über Amazon-Verrechnungskonto – Abweichungen möglich.“

Für Steuerberater

1. Rechnung über Kreditor 77777 (sofern die AO Musterkontierung verwendet wurde) erfassen (Aufwand + Vorsteuer, wenn möglich)
2. Abgleich mit Amazon-Transaktionen nur in Summe/Zeitraum erwarten – nicht centgenau pro Monat erzwingen
3. Kleine Differenzen ggf. periodenbedingt behandeln